Beratungsangebot in der Coronazeit

Polska Rada Społeczna - Unkategorisiert - Beratungsangebot in der Coronazeit

Unsere Erfahrungen seit Einführung der Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus durch die deutsche Bundesregierung und ihre ausführenden Stellen zeigen, dass die vorübergehende Einstellung des „Personenverkehrs“ im Beratungsbüro und die Umstellung auf ausschließlich telefonische und Email – Beratungen sehr gut funktioniert.

Wir vermerken einen deutlich verstärkten Beratungsbedarf bei unseren spezifischen Zielgruppen über beide Kommunikationswege. Besonders Fragen im Bereich Arbeitsrecht, staatliche Soforthilfen und aufgrund der Grenzschließung sind aufgrund der aktuellen Lage enorm angestiegen und treffen unsere primäre sprachliche Zielgruppe (polnische Migrant*innen) in einem besonderen Umfang, da sie oftmals in prekären Arbeitsverhältnissen (Gewerbetreibende, Kündigungen, Pendler DE-PL, etc.) stehen und sich durch die Krise in einer besonderen Problemlage vorfinden, die existentiell ist.

Daher steht aktuell unsere Unterstützung bei Anträgen auf Soforthilfen (primär: Berlin, aber auch Deutschland-weite Anfragen polnisch-sprachiger Migrant*innen) im Zentrum, auf die unsere Zielgruppe Anspruch hat.  

Gleichzeitig nehmen andere Thematiken, wie gesundheitliche Vorsorge/ Antragsstellungen, familiäre Probleme aufgrund einer verschärften privaten Lebenssituation (Trennung, häusliche Gewalt) usw. nicht ab. Durch die Verbindung von Telefonischer (Erst-) Beratung und Email-Kommunikation kann den Bedürftigen auch deshalb optimal geholfen werden, weil viele Antragsstellungen und Informationsseiten aktuell nur online abrufbar sind. 

Übersetzungen werden dadurch aber auch immer häufiger angefragt, weil viele offizielle deutsche Stellen Informationen zwar auf Englisch, Türkisch etc., aber nicht auf Polnisch anbieten. Gleichzeitig verweisen wir, je nach Einzelfallkonstellation, aufgrund möglichst breiter Synergien auf unsere Netzwerkpartner und haben den Eindruck, trotz Krise funktioniert das Gesamtberatungsangebot weiterhin sehr gut. 

Da die Team-Kolleg*innen alle auf ihrem jeweiligen Fachgebiet vertiefte Fachkenntnisse besitzen, und die Themen in der Corona-Krise vermehrt Schnittmengen aufweisen (Gesundheit, Arbeit, familiäre Sorgen überschneiden sich), ist die Co-Beratung aktuell von besonderem Stellenwert. 

Die Erfahrungen aus dieser Krise zeigen, wie wichtig die Co-Beratung und die Arbeitsweise des polnischen Sozialrates gerade in der Krise sind. Wir sind die erste Anlaufstelle, wir helfen verwirrten und verunsicherten Migranten. Wir sind die einzige polnische Organisation, die sich an der Kampagne Integrationsbeauftragte beteiligt, bei der Anträge auf Hilfe für Unternehmer ausgefüllt werden. 

https://www.berlin.de/sen/ias/presse/pressemitteilungen/2020/pressemitteilung.912293.php

Zuschüsse in der Coronakrise: Integrationsbeauftragte informiert Soloselbständige und Kleinunternehmer*innen mit Migrationsgeschichte. 

Dank unserer Unterstützung können Migrant*innen auch diese Angebot in Anspruch wahrnehmen.  Zeitlich stoßen wir an unsere Grenzen, aber das Ziel, den Benachteiligten und Bedürftigen zu helfen, gibt uns die Kraft und Motivation, uns während einer Pandemie, wenn sie auf unsere Berater angewiesen sind, noch stärker für diese Gruppe einzusetzen.