MULTIPLIKATORENSCHULUNG Vorurteile abbauen – Konflikte minimieren, 12.- 13.12.2020

Polska Rada Społeczna - Unkategorisiert - MULTIPLIKATORENSCHULUNG Vorurteile abbauen – Konflikte minimieren, 12.- 13.12.2020

Anmeldungen bis 11.12.2020

Dr. Kamila Schöll-Mazurek, E-Mail: szkolenia.prs@gmail.com

Ausgangssituation

Viele Menschen mit Migrationshintergrund erleben in Deutschland Alltagsdiskriminie-rungen bewusst oder unbewusst als „Normalität“. Es handelt sich nicht nur um nach Deutschland freiwillig eingereiste oder geflüchtete Menschen, sondern auch um diejenigen Menschen, die in Deutschland geboren und hier sozialisiert wurden.

Folgende Folgen könnten eintreten:

  • Verinnerlichung von Vorurteilen und Diskriminierung,
  • Das Verbleiben in bestimmten Peer-Groups und Selbstethnisierung („ich werde nicht akzeptiert, also bin ich erst recht ein Ausländer!“),
  • Emotionale Belastung durch Verdrängung von negativen Erlebnissen,
  • Vermeidung von bestimmten Orten, in denen ein höheres Diskriminierungs-potenzial herrscht.

Ziel müsste es sein, dass Menschen mit Migrationshintergrund daher selbst die soziale und kulturelle Vielfalt in unserer Gesellschaft als Bereicherung wahrnehmen und verinnerlichen sollten. Damit können sie diese Lebenseinstellung und Haltung in ihren Wirkungskreisen insbesondere in ihrer ehrenamtlichen Arbeit vertreten und multiplizieren. Ferner brauchen sie eine Art geschützten Raum, in dem sie Diskriminieru-ngssituationen zum Ausdruck bringen können, im Gruppenprozess austauschen und durch erfahrene Personen neue Methoden kennen lernen.

Ziele

Die wichtigsten Ziele der Schulungen sind die Stärkung und Weiterentwicklung der eigenen Vielfaltkompetenz und das Empowerment von Menschen mit Migrationserfahrung. Mit der Stärkung und Kompetenzentwicklung geht auch die Weitervermittlung der Erfahrungen an Gleichaltrige einher. Darüber hinaus fördert die Schulung soziale Kompetenzen wie Empathie, Kommunikationsfähigkeit und Eigenverantwortung.

In den Schulungen geht es u.a. um Themen und Probleme, denen die Teilnehmenden begegnen (könnten): Alltagsdiskriminierun-gen, Vorurteilsstrukturen und soziale Unterschiede.

Die Teilnehmenden sollen angeregt werden, eigene Erfahrungen zu reflektieren, aktives Zuhören zu trainieren, ein stärkeres Bewusstsein für die o.g. Themenfelder zu entwickeln und diesbezüglich Handlungs-kompetenzen kennenzulernen, die sie im Alltag einsetzen können.

Die Schulungen bieten die Möglichkeit, sowohl intellektuell als auch emotional zu lernen.

Inhalte

Im Konkreten befassen sich die Teilnehmenden mit folgenden Aspekten: 

  • Kritische Überprüfung der eigenen Werte,
  • Erkennen und Abbau der eigenen Vorurteile,
  • Reflektion der eigenen kulturellen Sozialisation,
  • Erkennen der negativen Auswirkungen von Vorurteilen und Diskriminierung,
  • Entwicklung von Empathie und Einfühlungsvermögen für Vorurteile und Diskriminierung aus der Perspektive der Minderheit,
  • Entwicklung von Verhaltensmethoden, um gegen Diskriminierung vorzugehen,
  • Erarbeitung und Entwicklung von Argumentationsstrategien gegen Vorurteile und Diskriminierung,
  • Präventive Handlungsmöglichkeiten und persönliche Aktionsplanung.

Referent*innen und Organisator*innen

Kenan Kolat

Berater, Trainer, fast 30 Jahre in den türkischen zivilgesellschaftlichen Organisationen aktiv. Viele hat er ich mitbegründet. Fast neun Jahre als Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland tätig.

Dr. Erik Malchow

Kulturwissenschaftler, gestaltet interkulturelle Trainings für Fach- und Führungskräfte. Darüber hinaus gibt er Schulungen in Diversity Management und fördert die Geschäftsanbahnung mit deuts-chen und polnischen Unternehmen. Dr. Malchow leitet verschiedene Seminare an deutschen und polnischen Hochschulen und produziert Trainingsfilme für Management-fortbildungen.

Dr. Kamila Schöll-Mazurek

Politikwissenschaftlerin, Migrationsforscherin und Aktivistin, forscht über soziale Ungleichheiten in Deutschland. Autorin einer Monographie über die Probleme der Polen in Deutschland nach 2011, langjähriges Vorstandsmitglied des Polnischen Sozialrates, derzeit Leiterin des Interkulturellen Anlauf- und Beratungsstelle für Migrant*innen in Berlin in dieser Organisation und Sprecher der Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen in Deutschland.

Polnischer Sozialrat e.V. die älteste polnische Migrantenorganisation in Deutschland, nimmt am deutschen Integrations-gipfel teil, bietet Sozialberatung (mehr als 5000 Beratungen pro Jahr) und ein Mentoring-Projekt zur kulturellen Annäherung für Pol*innen und Geflüchtete an. Sie setzt sich für die Gleichberechtigung von Migrant*innen  in Deutschland ein.