Der Polnische Sozialrat setzt Fokusthemen für 2026

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Auf seiner jährlichen Klausurtagung hat sich der Vorstand und die Geschäftsführung gemeinsam mit regionalen Mitgliedsorganisationen auf die Fokusthemen für das nächste Jahr verständigt:

Deutschkurse für EU-Bürger*innen

Pol*innen und andere EU-Bürgerinnen haben bisher keinen Anspruch auf kostenlose Deutschkurse. Um gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, will sich der Polnische Sozialrat 2026 gezielt für solche Kurse einsetzen.

Höhere Wahlbeteiligung von EU-Bürger*innen

Um EU-Bürger*innen auf ihr aktives und passives Wahlrecht aufmerksam zu machen, soll gezielt Bedarfe erhoben werden, um anschließend Informationskampagnen umzusetzen

Demokratieresilienz fördern

Bei dem Arbeitstreffen wurden die Herausforderungen erörtert, die sich aus der aktuellen innenpolitischen Lage in Deutschland, den bilateralen Beziehungen zwischen Polen und Deutschland sowie den globalen Krisen ergeben. Ein zentrales Thema war die Notwendigkeit, die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft zu stärken.

Alle Anwesenden waren sich einig, dass äußere Sicherheit untrennbar mit innerer gesellschaftlicher Resilienz verbunden ist – mit einem stabilen Zugang zum Arbeitsmarkt, einer klaren demokratischen Ausrichtung und einer aktiven Zivilgesellschaft, die sich sichtbar und hörbar in politische Prozesse einbringt.

Besonderes Augenmerk galt der deutsch-polnischen Grenzregion, die durch neue stationäre Kontrollen im Schengen-Raum zunehmend belastet wird. Diese Maßnahmen beeinträchtigen nicht nur den Alltag von Pendler*innen, Pflegekräften und Handwerker*innen, sondern gefährden auch das Vertrauen in die europäische Idee offener Grenzen. Die Teilnehmenden betonten, dass Sicherheit nicht durch Abschottung, sondern durch Zusammenarbeit und soziale Stabilität erreicht werden könne.

Die zentralen Handlungsfelder sind dabei:

  • Bildung und Wissenschaft
  • Fachkräftesicherung und Arbeitsmarktintegration
  • Gesundheit und Pflege
  • Migration und Teilhabe
  • Außenpolitik und europäische Zusammenarbeit

Ziel ist es, einen sozialen Dialog zu fördern, der demokratische Haltungen stärkt und langfristig tragfähige Perspektiven für alle EU-Bürger*innen in Deutschland schafft – insbesondere für die bislang unterschätzten Potenziale der polnischen Community.